Migräne-Therapie: Mit Medikamenten den Schmerzmittelkonsum reduzieren

Migräne-Patienten leiden durchschnittlich 36 Tage im Jahr unter Kopfschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen und anderen typischen Migränebeschwerden. Auf zehn Jahre hochgerechnet verbringen die Betroffenen so ein ganzes Jahr mit Schmerzen.

Mit Medikamenten den Schmerzmittelkonsum reduzieren

Während in der Akutphase vorwiegend klassische Schmerzmittel wie ASS, Paracetamol oder Ibuprofen gegeben werden, kann bei rund zwei Drittel aller Patienten langfristig durch prophylaktische Medikation eine nachhaltige Linderung erzielt werden. Das bedeutet, die Anzahl der Migräne-Tage sinkt um mindestens 50 Prozent. Die Attacken selbst fallen im Allgemeinen kürzer und weniger heftig aus. Zugleich geht es bei vielen Migränepatienten auch darum, übermäßigen Schmerzmittelkonsum wieder unter Kontrolle zu bringen. Denn Schmerzmittel haben auch Nebenwirkungen und könne sogar abhängig machen.

Bei einer Anfallsrate von vier bis sechs Anfällen im Monat empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) die Einnahme von Magnesium, Vitamin B2 und Pestwurz. All diese Präparate sind rezeptfrei erhältlich.



Bei bestimmten anderen Medikamenten zeigte sich hingegen eine Wirksamkeit gegen Migräne als „positive Nebenwirkung“ bei der Behandlung anderer Erkrankungen. Bei häufigeren Anfällen können Ärzte beispielsweise Betablocker, Antidepressiva und Antiepileptika verordnen. Der Nachteil bei der Sache: Auch diese haben wieder teils unangenehme Nebenwirkungen. Betablocker beispielsweise senken den Blutdruck und können so zu Kreislaufproblemen führen, Antiepileptika belasten weiterhin die Nieren. Ein zu hohes Risiko? Das muss nicht sein. Welches Medikament für welche Patienten geeignet ist, bedarf zwar einer genauen Anamnese und Kontrolluntersuchungen wie beispielsweise Bluttests. Doch letztlich lässt sich sagen, dass die Patienten von einer solchen Behandlung schon ab vier Anfällen pro Monat deutlich profitieren.

Zur Vorbeugung sind neben einer Medikation allerdings auch weitere Maßnahmen wie Entspannung und das Vermeiden der „Trigger“ (Migräneauslöser) unerlässlich.

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