Psychotherapie bei Migräne: Wenn der Schmerz aus dem Unbewussten kommt

Psychotherapie gegen Migräne? Viele körperliche Symptome sind psychosomatischer Natur. Auch bei Migräne-Patienten ist es manchmal so, dass die Beschwerden durch seelische Impulse hervorgerufen werden. Das bedeutet umgekehrt aber auch: Gedanken und Gefühle können unseren Körper ebenso beruhigen, die Wahrnehmung von Schmerzen verändern oder – im besten Fall – Kopfschmerzen sogar zum Verschwinden bringen.

Kann Psychotherapie bei Migräne helfen?

Psychotherapie bei Migräne

Migräne-Patienten erleben die Erkrankung und ihre Folgen bisweilen als Katastrophe. Sie stellen sich vor, es gäbe eine einzige Ursache für ihre Kopfschmerzen – zum Beispiel eine bestimmte Stelle im Körper, die nicht richtig funktioniere. Gefühle wie Angst, Traurigkeit und Anspannung, die aus solchen Denkmustern resultieren, können dann die Migräne begünstigen.



Deshalb profitieren zahlreiche Patienten von einer Psychotherapie. Leiden die Betroffenen vorwiegend unter Verzweiflung und Antriebslosigkeit, weil schon wieder eine Schmerzattacke herannaht, kann eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Hier lernen Patienten, wie der Alltag trotzdem weiter gehen kann und welche Handlungen und Denkmuster den Schmerz direkt oder indirekt beeinflussen können. Bei ausgeprägten Ängsten und Stress kann auch eine psychoanalytische Therapie unterstützend wirken. Hier gehen Patient und Therapeut den negativen Gefühlen auf den Grund, analysieren Erlebnisse aus der Vergangenheit und machen sie nachvollziehbar. Damit werden schädliche Gedankenmuster gelöst und Anspannung abgebaut. So kann letztlich auch der Schmerzsituation souveräner begegnet werden.

Wenn chronische Schmerzen nicht nur medizinisch, sondern auch psychotherapeutisch behandelt, treten sie seltener und weniger stark auf. Das belegen viele Studien. Ein weiterer: Die Schmerzgeplagten benötigen auf diese Weise zudem deutlich weniger Medikamente.

Wann ist Psychotherapie sinnvoll?

  • in schwierigen, belastenden Lebenssituationen (zB. schwere Erkrankungen, Verlust von Familienmitgliedern, Unfälle, Arbeitslosigkeit, usw.)
  • bei Problemen und Krisen in der Familie (Trennung, häusliche Gewalt, Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern, usw.)
  • bei Stress und Burnout
  • Depressionen
  • bei Angstzuständen, die Ihre Lebensqualität einschränken
  • bei psychosomatische Erkrankungen (Krankheiten, die mit seelischen Problemen zusammenhängen z.B. Magengeschwüre, Migräne, Essstörungen, Schlafstörungen)
  • bei psychischen Erkrankungen

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