Kopfschmerzen bei Jugendlichen nehmen weiter zu. In einer aktuellen Umfrage unter Münchener Gymnasiasten (Mukis-Studie) gaben 80 Prozent der befragten Schüler an, unter Spannungskopfschmerzen oder Migräne zu leiden – viele von ihnen regelmäßig und mit starker Einschränkung ihrer Lebensqualität.
Kopfschmerzen bei Jugendlichen
In über 90 Prozent der Fälle haben Kinder so genannte primäre Kopfschmerzen. Das bedeutet, dass ihnen keine organischen Erkrankungen wie Infektionen, Bluthochdruck oder Sehstörungen zugrunde liegen. Eine wesentliche Ursache sind vermutlich Verspannungen, die durch Bewegungsmangel, Fehlhaltungen und zu viel Herumsitzen entstehen. Auch langes Arbeiten am Bildschirm kann Kopfschmerzen verursachen. Ein weiterer Faktor ist Übergewicht, welches ebenfalls indirekt zu Muskelverspannungen führen kann. Die Nackenmuskulatur zum Beispiel sendet Signale bis in die Tiefe der Gehirnstrukturen und löst dort ein Schmerzempfinden aus. Je chronischer der Kopfschmerz, desto stärker verhärten die Muskeln.
Dass der Prozentsatz der Mädchen etwas höher als der der Jungen liegt, kann damit zusammenhängen, dass Regelschmerzen hier eine Rolle spielen. Während einige Mädchen während der Regel eher unter Bauchschmerzen leiden, klagen andere über Beschwerden im Rücken sowie über starke Kopfschmerzen. Einige Mädchen fehlen dann sogar in der Schule. Unabhängig vom Geschlecht haben einige Jugendliche mit Kopfschmerzen große Angst, dass die Beschwerden plötzlich während der Schularbeiten auftreten und ihnen die Konzentration rauben.
Eine sinnvolle und angemessene Medikation für Jugendliche wäre daher wichtig. Viele nehmen ohne ärztliche Aufsicht über zu lange Zeit hinweg Medikamente ein. Oftmals werden sie von Eltern und Ärzten mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen. Dabei ist eine möglichst frühzeitige Behandlung sehr wichtig, um zu verhindern, dass die Schmerzen chronisch werden und das gesamte Leben der Jugendlichen bestimmen.
Insbesondere Eltern müssen für die Schmerzproblematik sensibilisiert werden und darauf achten, dass ihre Kinder ausreichend Schlaf bekommen, regelmäßig essen und genügend trinken. Weiterhin helfen Sport und kleine Pausen beim Arbeiten über Kopfschmerzen hinweg. Zudem ist es wichtig, dass Schüler genug Freizeit haben. Leistungsdruck bedeutet Stress – und dieser ist pures Gift für Kopfschmerzpatienten.