Posttraumatische Kopfschmerzen

Einen Unfall mit Schleudertrauma oder einer Gehirnerschütterung haben viele von uns schon einmal erlebt – und damit auch akute Kopfschmerzen, die in der Regel in 90 Prozent der Fälle damit einhergehend auftreten. Während der Erholungszeit sind Patienten sowohl psychisch als auch physisch sehr empfindlich. Probleme am Arbeitsplatz, große Anstrengung, Stress und weitere Faktoren können zu einem ungünstigen Verlauf führen. Dieser birgt ein hohes Risiko, dass die Kopfschmerzen chronisch werden.

Posttraumatische Kopfschmerzen

Posttraumatische Kopfschmerzen

Posttraumatische Kopfschmerzen – Fotolia © drubig-photo

Chronische posttraumatische Kopfschmerzen sind Teil eines posttraumatischen Syndroms, das eine Vielzahl von weiteren Symptomen wie Gleichgewichtsstörungen, Konzentrationsprobleme, eingeschränkte Arbeitsfähigkeit, Gereiztheit, depressive Verstimmung und Schlafstörungen umfassen kann. Es handelt sich dabei in 75 Prozent der Fälle um Spannungskopfschmerzen und in 20 Prozent um migräneartige Kopfschmerzen. Weitere fünf Prozent lassen sich nicht näher klassifizieren.



Länger anhaltende posttraumatische Kopfschmerzen vom Spannungstyp können nach genauer ärztlicher Abklärung versuchsweise mit trizyklischen Antidepressiva behandelt werden. Nicht-medikamentöse Therapieverfahren sollten die Behandlung ergänzen, zum Beispiel physikalische Therapie mit  Wärme- und Kälteanwendungen sowie Krankengymnastik zur Lockerung der Schulter-Nacken-Muskulatur. Bewährt haben sich auch ein isometrisches Krafttraining für die Nackenmuskulatur, Haltungsaufbau und Maßnahmen zur Verbesserung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule. Vom Tragen einer Halskrause – einst in solchen Fällen ein übliches therapeutisches Prinzip – raten Mediziner heute eher ab. Dagegen sollten insbesondere bei chronischen posttraumatischen Kopfschmerzen auch schmerzpsychologische Verfahren wie Stressbewältigungstraining und Verhaltenstherapie hinzugezogen werden.

Zuhause können die Patienten selbst einiges tun. Viele haben gute Erfahrungen mit muskelzentrierten Entspannungstechniken (zum Beispiel Muskelrelaxation nach Jacobson) gemacht. Weiterhin empfehlen Ärzte das Meiden von Genussmitteln wie Alkohol und Nikotin, einen geregelten Tagesablauf mit ausreichend Nachtschlaf und Ruhepausen sowie eine mäßige aber regelmäßige sportliche Betätigung.

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