Kopfschmerzen nach einer Gehirnerschütterung

Etwa jeder vierte Bundesbürger erleidet im Laufe seines Lebens einmal eine Gehirnerschütterung. Besonders häufig ereignet sie sich in Zusammenhang mit Sportunfällen.

Kopfschmerzen nach einer Gehirnerschütterung

Bei einer Gehirnerschütterung sprechen Mediziner von einem leichten Schädel-Hirn-Trauma (Grad I). Infolge eines Stoßes oder Aufpralls kommt es zu einer Prellung der Nervenzellen im Gehirn. In der Regel erleben die Betroffenen eine kurz andauernde Bewusstlosigkeit und eine Erinnerungslücke für den Moment des Traumas. Dauert die Bewusstlosigkeit mehrere Minuten an oder treten Lähmungen und Sehstörungen auf, muss der Patient sofort ins Krankenhaus gebracht werden, um einen Schädelbruch, eine
Gehirnquetschung oder eine Gehirnblutung auszuschließen.

Die Mehrheit der Patienten klagt infolge der Gehirnerschütterung in den ersten Tagen über Kopfschmerzen. Hinzukommen können Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Die Kopfschmerzen werden normalerweise ähnlich wie Spannungskopfschmerz als dumpf-drückend beschrieben. Sie treten vor allem im Stirn- und Schläfenbereich auf und halten die ganze Zeit über an. Körperliche Anstrengung verschlimmert den Schmerz.

Direkt nach dem Unfall sollten sich die Betroffenen schonen – allerdings nicht zu lange, da eine mehrtägige körperliche und geistige Ruhephase insbesondere bei einem schwachen Kreislauf die Kopfschmerzen verlängern kann. Klassische Schmerzmittel bewirken bei einer Gehirnerschütterung meist wenig. Vor allem Mischpräparate (zum Beispiel aus Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Koffein) sollten nicht eingenommen werden.



In 80 bis 90 Prozent aller Fälle heilt eine Gehirnerschütterung folgenlos aus. Bei zehn bis 20 Prozent der Pateinten kann sich jedoch ein so genanntes chronisches posttraumatisches Syndrom entwickeln. Dieses äußert sich in wiederkehrenden Kopfschmerzen und kann mit Befindlichkeitsstörungen, depressiven Verstimmungen und verminderter Leistungsfähigkeit verbunden sein. In einigen Fällen halten sich diese Beschwerden hartnäckig und sind schwer zu beeinflussen. Eine Möglichkeit besteht in der Verabreichung von Antidepressiva, die auch schmerzlindernd wirken. Zusätzlich werden physiotherapeutische Maßnahmen für den Schulter-Nacken-Bereich sowie Entspannungsübungen empfohlen.

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