Gefahren von ASS: Warum das bewährte Schmerzmittel nicht von Kindern eingenommen werden sollte

Acetylsalicylsäure (ASS) ist das vermutlich bekannteste und meist verwendete Kopfschmerzmittel. Auch bei Migräneattacken hat sich der Wirkstoff bewährt. ASS findet sich daher in der einen oder anderen Form in fast jeder Hausapotheke.

Für Kinder ist ASS erst ab 12 Jahren zugelassen. Das hat gute Gründe, denn bei Kindern kann ASS eine gefährliche Erkrankung begünstigen: das so genannte Reye-Syndrom. Das Reye-Syndrom betrifft in der Regel kleine Patienten im Alter von vier bis neun Jahren, kann theoretisch jedoch in allen Altersstufen auftreten. Infolge der Erkrankung kann es zu schweren Schädigungen des Gehirns und der Leber kommen.



Das Erschreckende: Das Reye-Syndrom endet in bis zu 25% aller Fälle tödlich, bei etwa 30 % der Betroffenen bleiben neurologische Störungen wie beispielsweise Sprach- und Gedächtnisprobleme zurück. Bis zu 50 % der schwereren Fälle verlaufen tödlich. Die Erkrankung ist nach dem australischen Kinderarzt Ralph Douglas Reye (1912–1978) benannt, der die Symptome erstmals zusammenhängend beschrieb.

Das Reye-Syndrom tritt im Allgemeinen rund eine Woche nach Abklingen einer vorhergegangenen Erkrankung (zum Beispiel einem Infekt) auf. Typische Krankheitsanzeichen sind Übelkeit und Erbrechen sowie Fieber. Beim schweren Verlauf können zudem Krämpfe auftreten. Das Risiko, dass das Kind in diesem Stadium ins Koma fällt, ist hoch. In rund 60 % aller schweren Fälle tritt zudem ein erhöhter Innendruck im Gehirn (Hirnödem) auf.

Seit ASS für Kinder nicht mehr zugelassen ist, sind die Fälle des Reye-Syndroms drastisch zurückgegangen. Eltern sollten auf jeden Fall ihre Hausapotheke stets gut im Blick haben und ASS so lagern, dass Kinder nicht darauf zugreifen können.

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