Stress verursacht Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind eine wahre Volkskrankheit. Fast 90 Prozent aller Menschen in den Industrienationen klagen regelmäßig über wiederkehrende Beschwerden. Oftmals haben die Kopfschmerzen keine rein organische Ursache, sondern werden durch übermäßige Anspannung und Stress verursacht. Aber was ist Stress überhaupt und wieso führt Anspannung zu Schmerzen?

Was ist Stress?

Der Begriff „Stress“ ist allgemein negativ konnotiert. In unserer modernen Welt denken wir dabei meist zuerst an Termindruck, Konflikte am Arbeitsplatz oder Probleme in der Familie. Aus biologischer Sicht ist Stress jedoch ein sinnvoller Mechanismus, der unser Überleben sichern soll.


Kampf oder Flucht retteten unsere Ahnen

Stress verursacht Kopfschmerzen

Gestresst? – Fotolia © Ariwasabi

Wenn wir unter Stress geraten, produziert unser Organismus vermehrt die Hormone Cortisol, Noradrenalin und Adrenalin. Diese sorgen dafür, dass sich Herzschlag und Atmung beschleunigen, sodass mehr Sauerstoff durch den Körper strömt. Gehirn und Muskeln bekommen zugleich mehr Energie in Form von Zucker zur Verfügung gestellt. Nicht lebenswichtige Körperfunktionen wie die Verdauung pausieren hingegen kurzzeitig. Somit wird der Körper auf die beiden Alternativen, die ihm in einer Gefahrensituation bleiben, vorbereitet: Kampf oder Flucht. Anschließend normalisieren sich die Abläufe im Körper wieder.

Kopfschmerzen als Folge von Stress

Moderner Stress wird nur noch in seltenen Fällen durch eine solche physische Aktivität abgebaut. Im Gegensatz zu unseren urzeitlichen Vorfahren, erleben wir heutigen Menschen daher anhaltenden Stress ohne ausreichende Entspannung. Der Körper verbleibt – zum Beispiel über den Feierabend hinaus – in einem gestressten und dauerhaft aktivierten Zustand. Angespannte Muskeln können sich daher kaum wieder entkrampfen, sodass dumpf pochende Spannungskopfschmerzen von Nacken her über den gesamten Kopf ausstrahlen. Halten diese muskulären Verspannungen langfristig an, führt das sogenannte Schmerzgedächtnis des Körpers im schlimmsten Fall zu einer dauerhaft erhöhten Schmerzempfindlichkeit. Ein solcher chronischer Schmerz ist ein weiterer Stressfaktor durch den der Patient in eine Schmerz-Stress-Spirale geraten kann.

Entspannung ist notwendig

Wer stressig lebt, muss sich also zwingend genügend Ausgleich schaffen. Besonders ratsam ist unter biologischen Gesichtspunkten natürlich Sport. Mit körperlicher Aktivität können Sie Ihrem Stress regelrecht davonlaufen. Der Anteil der Stresshormone im Blut sinkt, die zusätzlich zur Verfügung gestellten Nährstoffe werden abgebaut und die allgemeine Fitness steigt. Neben Sport sind spezielle Entspannungsmethoden, wie das Autogene Training oder die Progressive Muskelentspannung, hilfreich, um Belastungen abzuschütteln. Entscheidend ist jedoch, sich Zeit zu nehmen und auf die eigenen Bedürfnisse Acht zu geben. Denn nur, wer seine persönlichen Stress-Auslöser kennt, kann auch gegen sie vorgehen.

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