Finger weg von Schnäppchen: Brillen aus dem Internet können Kopfschmerzen verursachen

Fehlsichtigkeit führt zu einer Überanstrengung der Augen und kann auf diese Weise auch Kopfschmerzen auslösen. Nun sollte man glauben, dass man dieses Problem mit einer Brille aus der Welt schaffen kann. Dies ist allerdings nicht immer so.

Brille ist gleich Brille, glauben viele Menschen mit Sehschwäche. Während Brillen vom Optiker in der Regel sehr teuer sind und die gesetzlichen Krankenkassen mit der Bezuschussung eher sparsam, warten Onlineshops hingegen mit echten Schnäppchen auf. Leider darf man deren Qualitätsversprechen nicht überbewerten. So verbot kürzlich das Landgericht Kiel dem Brillen-Internethändler 4 Care GmbH mit rechtskräftigem Urteil, Korrektionsbrillen im Internet mit dem Hinweis „immer in erstklassiger Optiker-Qualität“ zu bewerben und anzubieten. Grundlage der Entscheidung war ein Sachverständigengutachten eines Experten der Fachhochschule Lübeck.



Der Gutachter stellte fest, dass Internetportale bei Korrekturbrillen die Einhaltung der einschlägigen DIN-Normen und damit die Verträglichkeit für den Kunden nicht immer gewährleisten können. Viele fehlsichtige Menschen klagen infolge dessen über Kopfschmerzen, Unwohlsein, Schwindel oder tränende Augen. Im Extremfall sehen Brillenträger sogar Doppelbilder. Der Grund für die mangelnde Qualität: Brillen aus dem Internet werden im Vergleich zu den vom Augenoptiker vor Ort gefertigten Korrektionsbrillen auf einer deutlich schmaleren Datenbasis hergestellt.

Brillenhändler im Internet berücksichtigen lediglich die auf dem Brillenpass vermerkten Refraktionswerte (Sphäre, Zylinder, Achslage) und den Augenabstand. Der Augenoptiker vor Ort misst jedoch auch die weiteren individuellen anatomischen Besonderheiten in Bezug auf die Augenstellung. Bei Brillen aus dem Internet wird hingegen insbesondere die meist vorliegende Asymmetrie der Augen, der Nase, der Ohren, der Schläfen und der Gesichtstopgraphie nicht beachtet. Weiterhin müssen die Kunden bei der Bestellung im Internet mithilfe einer selbst angefertigten Schablone den Pupillenabstand eigenständig messen, falls dieser nicht im Brillenpass notiert ist. Auch hier können Fehler passieren.

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