Neue Studie zeigt: Periphere Nervenfeldstimulation kann Migräne tatsächlich lindern

Wer unter chronischer Migräne leidet, muss in der Regel zehn bis 15 Kopfschmerzattacken pro Monat ertragen. Bei fünf Prozent der Betroffenen treten die Migräneanfälle sogar an mehr als 15 Tagen im Monat über mehrere Monate hinweg auf. Oftmals bedeutet dies für die Betroffenen ein Leben mit Medikamenten und zahlreichen Einschränkungen.



Schlagen medikamentöse Therapien nicht oder nicht mehr ausreichend an, wird in der Migränetherapie seit einigen Jahren die so genannte periphere Nervenfeldstimulation angewendet. Ziel der Behandlung ist es, das Auftreten der Schmerzen möglichst zu unterbinden oder wenigstens ihre Intensität zu mindern. Dabei werden den Patienten zunächst am Übergang zwischen Kopf und Nacken zwei dünne Elektroden unter die Haut eingepflanzt, die kontinuierlich elektrische Impulse senden. Die Kontakte der Elektroden werden im Unterhautgewebe in die Nähe der Okzipitalnerven eingebracht und mit einem batteriebetriebenen Impulsgeber verbunden, der im Gesäßbereich implantiert und per Fernbedienung gesteuert wird.

Aktuelle Forschungsergebnisse der Universitätsklinik Düsseldorf konnten nun zeigen, dass diese Behandlung rund zwei Dritteln aller Patienten mit chronischer Migräne helfen könnte. Nach Angaben der Wissenschaftler ist die periphere Nervenfeldstimulation in der Lage, sowohl die Anzahl der Kopfschmerz-Attacken als auch die Intensität der Schmerzen um 70 Prozent zu senken. Dies erbrachte die Auswertung der Daten von 40 Patienten mit chronischer Migräne, die an der klinischen Studie teilgenommen hatten.

Die periphere Nervenfeldstimulation ist damit ein vielversprechendes Verfahren für alle Patienten mit chronischer Migräne, die eine Alternative zu Medikamenten benötigen. Natürlich ist auch diese Form der Therapie nicht ganz risikofrei: Es können wie bei anderen Operationen in seltenen Fällen Entzündungen der Wunde auftreten. Zudem kann es passieren, dass die Elektroden verrutschen, was eine Korrektur der Lage erforderlich macht. Daher muss das Verfahren noch weiter verbessert werden, um einen bedenkenlosen Einsatz zu ermöglichen.

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