Kopfschmerzen – Hirnhautentzündung (Meningitis)

Manchmal nehmen bakterielle Erkrankungen einen gefährlichen Verlauf und können sogar lebensbedrohliche Formen annehmen. Die bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis) ist einer dieser Fälle. Woran Sie eine Meningitis erkennen und wie Sie sich im Verdachtsfall verhalten, erklärt dieser Artikel.

Was ist eine Meningitis?

Kopfschmerzen – Hirnhautentzündung (Meningitis)

Hirnhautentzündung (Meningitis) – Fotolia © bilderzwerg

Eine Meningitis ist eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute, den sogenannten Meningen. Diese Bindegewebsschichten umgeben das Gehirn innerhalb des Schädels und setzen sich als sogenannte Rückenmarkshäute außerhalb des Schädels fort. Die Meningen sorgen dafür, dass Gehirn und Rückenmark fest im Körper verankert sind und spielen eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel des zentralen Nervensystems. Eine Meningitis ist daher eine gefährliche Erkrankung, die schnellstmöglich behandelt werden muss, um schwere Folgeschäden oder gar den Tod des Patienten zu vermeiden.

Wie entsteht eine Meningitis?

Eine Meningitis kann durch unterschiedliche Erreger hervorgerufen werden. Meistens handelt es sich dabei um Viren oder Bakterien. Die virusbedingte Meningitis tritt häufiger auf als die bakterielle Meningitis und wird in der Regel durch die Gruppe der Flaviviren verursacht. Dazu gehört beispielsweise das bekannte FSME-Virus, das unter anderem durch Zecken übertragen wird und die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) auslöst. Die bakterielle Meningitis wird meist von Meningokokken oder Pneumokokken hervorgerufen, die vor allem als Tröpfcheninfektion, beispielsweise beim Niesen, von Mensch zu Mensch übertragen werden.


Welche Symptome treten bei einer Meningitis auf?

Die ersten Anzeichen, die auf eine Meningitis hindeuten, sind grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl. Bedenklich wird es, wenn plötzlich ein steifer Nacken, der es unmöglich macht, den Kopf auf die Brust zu senken, sowie rötliche oder braune Verfärbungen der Haut auftreten. Diese Flecken kündigen eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) an. Die bakterielle Form der Hirnhautentzündung ist daher ein absoluter medizinischer Notfall. Da sich die virale Meningitis im Anfangsstadium nur schwer von einer bakteriellen Meningitis unterscheiden lässt, sollten Patienten bei Verdacht auf eine Hirnhautentzündung daher umgehend ein Krankenhaus aufsuchen.

Wie wird eine Meningitis diagnostiziert?

Eine Meningitis wird durch eine Blutuntersuchung sowie eine sogenannte Liquorpunktion diagnostiziert. Dabei wird auf Höhe der Lendenwirbelsäule mithilfe einer Nadel etwas Gewebeflüssigkeit aus dem Wirbelkanal entnommen. Aussehen und Bestandteile der Flüssigkeit erlauben eine genaue Diagnose der Erkrankung.

Wie wird eine Meningitis behandelt?

Da eine bakterielle Meningitis ein dringender Notfall ist, bei dem das Leben des Patienten von Stunden abhängen kann, beginnen Ärzte meist schon mit einer Antibiotikatherapie, bevor der endgültige Befund vorliegt. Entwickelt sich dennoch eine Sepsis, muss der Patient auf die Intensivstation verlegt werden. Eine virale Meningitis kann hingegen zwar kaum behandelt werden, jedoch heilt sie in der Regel binnen zwei Wochen komplikationslos von alleine aus.

Kann man einer Meningitis vorbeugen?

Personen, die Kontakt zu einem Erkrankten hatten, z. B. Familienangehörige aus demselben Haushalt, können gegebenenfalls vorbeugend mit Antibiotika behandelt werden. Die beste Vorbeugung gegen eine Hirnhautentzündung bieten jedoch ein intaktes Immunsystem und umfassender Impfschutz. Ihr Hausarzt berät Sie individuell zu beiden Themen.

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