Kopfschmerzpatienten werden immer jünger: Rund ein Viertel aller Kinder leiden chronisch an Kopfschmerzen, zehn Prozent von ihnen an Migräne. Inzwischen finden sich selbst unter Kindergartenkinder immer mehr kleine Kopfschmerzpatienten. Damit hat sich die Zahl der Kopfschmerzkinder in den vergangenen 30 Jahren in etwa vervierfacht, konnten verschiedene Studien belegen. Jedes siebte Schulkind muss wegen Kopfschmerzen medizinisch behandelt werden.
Viele Kinder leiden regelmäßig an Kopfschmerzen
Viele Eltern greifen schnell in den Medikamentenschrank, wenn die Kleinen über Beschwerden klagen. Davon raten Ärzte allerdings ab. Gerade bei den Jüngsten sei es wichtig, rasch die Ursachen von wiederkehrenden Kopfschmerzen abzuklären.
Häufig liegen die Auslöser kindlicher Kopfschmerzen an einer allgemeinen Reizüberflutung: Handys, Computer und Fernsehen sorgen auch bei Kindern für unbewussten Stress. Zugleich fehlt vielen von ihnen der körperliche Ausgleich. Regelmäßiger Sport oder einfach mal draußen Toben stehen nicht mehr selbstverständlich im oft übervollen Terminkalender der Kleinen.
Treten Kopfschmerzen bei Kindern auf, ist es wichtig, dass die Eltern sie gut beobachten und sich mögliche Ursachen und Begleiterscheinungen sowie Dauer und Intensität der Kopfschmerzen notieren. Häufig hilft es schon, wenn sie für Entspannung sorgen, indem sie das Kind in einem abgedunkelten Zimmer ruhen lassen, vielleicht einen kühlenden, feuchten Waschlappen anbieten oder ein wenig Minzöl auf den Schläfen verreiben.
Vermuten die Eltern, dass sich Sorgen und Stress wie beispielsweise Schulangst hinter den Kopfschmerzen verbergen, sollten sie dem Kind die Möglichkeit einer angstfreien und ruhigen Aussprache bieten. In vielen Fällen sind Zuwendung und liebevolle Fürsorge hilfreicher als eine Tablette.