Komplikation der Migräne: Persistierende Aura

Viele Migränepatienten kennen die „Aura“ der Migräne, die unterschiedliche Störungen der Sinneswahrnehmung umfassen kann, zum Beispiel Sehstörungen in Form vom gleißenden Lichtblitzen, geometrischen Figuren oder eine verzerrte Sicht. In seltenen Fällen kann es sogar vorübergehend zu einer einäugigen Blindheit kommen. Andere Betroffene berichten von einem merkwürdigen Kribbeln auf der Haut sowie Sprach- und Gedächtnisstörungen. Auch das Gehör, der Geruchs- oder der Geschmackssinn können im Rahmen einer Aura beeinträchtigt sein.

Komplikation der Migräne: Persistierende Aura

Persistierende Aura – Fotolia © Photographee.eu

Normalerweise dauern Auren bis zu 60 Minuten an und gehen mit Migräne-Kopfschmerzen einher, die vor oder gleichzeitig mit der Aura auftreten. Bei einer persistierenden Aura hingegen halten die Aurasymptome mindestens eine Woche an. Einige Patienten leiden sogar mehrere Monate oder Jahre darunter.



Die schlechte Nachricht: Bislang gibt es keine gut und allgemein wirksame Therapie gegen die persistierende Aura. Bei einigen Betroffenen konnte jedoch angeblich mit Acetazolamid und Valproinsäure eine Linderung der Beschwerden erreicht werden.

Besteht der Verdacht einer persistierenden Aura, muss zunächst abgeklärt werden, ob nicht eventuell ein Hirninfarkt vorliegt, da sich die Symptome hier ähneln. Auch eine eventuelle posteriore Leukenzephalopathie (Veränderung der Hirnsubstanz) muss ausgeschlossen werden. Sicherheit gibt in diesem Fall eine Magnetresonanztomografie. Ebenfalls abgegrenzt werden muss der migränöse Infarkt, bei dem es zu einer Minderdurchblutung bestimmter Gehirnteile und zu dauerhaften Schäden kommen kann. Der migränöse Infarkt ist gekennzeichnet durch eine längere Dauer der Aura-Symptome (mindestens sieben Tage). Die Symptome gleichen dabei oft denen eines Schlaganfalls.

Trotz allem gibt es auch eine gute Nachricht: Die persistierende Aura kommt glücklicherweise nur sehr selten vor.

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